"Die Zecken sind los!"

Artikel von 18.04.2024
Zecke im Wald
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er Frühling steht vor der Tür und nicht nur wir genießen die warmen Temperaturen. Zecken haben aktuell bereits Hochsaison und warten im hohen Gras auf ihre Beute - uns und unsere Vierbeiner. Sie können aber weder springen, noch lassen sie sich fallen, sondern halten sich im Gebüsch auf und werden von vorbeikommenden Tieren und Menschen sozusagen mitgenommen.

Da Zecken auch ernstzunehmende Krankheiten übertragen können, ist die Prophylaxe und der richtige Umgang mit Stichen ausschlaggebend. Die am häufigsten übertragenen Krankheiten sind FSME, kurz für Frühsommer-Meningoenzephalitis, und Lyme-Borreliose.

Impfung

Gegen FSME gibt es glücklicherweise eine Schutzimpfung. Diese wird allen Personen empfohlen, die in einem Risiko-Gebiet, wie es in ganz Österreich der Fall ist, leben. Und das schon ab dem 1. Geburtstag. Kinder sind der Gefahr vor allem beim Spielen im Grünen ausgesetzt und dementsprechend zu schützen. Da die Zecken die FSME-Viren beim Stich sofort übertragen, ist die Impfung mit 83-99%iger Effektivität äußerst sinnvoll.
Hier finden Sie weitere   Infos zur FSME-Impfung

Sympotme und Verlauf

FSME kann symptomlos verlaufen. Falls sich jedoch eine manifeste Erkrankung entwickelt, werden meist zwei Phasen beobachtet, die nach einer Inkubationszeit von 3-28 Tagen auftreten. Es kommt zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber. Nach einer symptomfreien Phase, die circa eine Woche andauert, kann es zur besagten Meningitis und/oder Enzephalitis, einer Hirnhaut – bzw. Hirnentzündung, kommen. Neben den verstärkten grippeähnlichen Symptomen kann es zu schweren neurologischen Beschwerden kommen. Bei einem Drittel der Betroffenen kommt es zu Langzeitschäden. Auch bei Kindern kann es zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen. Von Todesfällen wird ebenfalls berichtet - in Österreich immerhin 20 vom Labor bestätigte Fälle von 2010-2020.

Nach einem Zeckenstich macht es Sinn einen Blick in den Impfpass zu werfen, da bei fehlender Grundimmunisierung/Auffrischung vom Arzt eine weitere Dosis verabreicht werden kann. Der Schutz kann so noch aufgefrischt werden. Die Empfehlung für diese postexpositionelle Prophylaxe finden Sie im Österreichischen Impfplan. Generell sollte man nach erfolgter Grundimmunisierung alle 5 Jahre auffrischen. Ab 60 alle 3 Jahre.

Auch die Krankenkassen sind aufgrund der potenziell schwerwiegenden Folgen der Infektion bemüht, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Deshalb gibt es einen Kassenzuschuss, der je nach Krankenkasse 4,80 € - 18,70 € beträgt, und ganzjährig gewährt wird. Zusätzlich dazu gibt es einen Aktionszeitraum von Februar bis August, in dem der Preis der Impfung generell vergünstigt ist.

Richtiger Schutz

Leider kann man sich gegen Borrelien nicht mit einer Impfung schützen. Die Bakterien werden aber erst nach einigen Stunden von der infizierten Zecke auf die gestochene Person übertragen. Deshalb ist es so wichtig, sich selbst und auch Kinder nach dem Aufenthalt im Freien gründlich abzusuchen. Dabei sind vor allem Achseln, Armbeugen, Kniekehlen und der Genitalbereich zu begutachten, da die Zecken diese geschützte Bereiche bevorzugt befallen.

Um sich vor einem Zeckenstich zu schützen, ist es von Vorteil lange Kleidung zu tragen und eventuell die Hose in die Socken zu stecken, damit die Zecken einen längeren Weg zur Haut haben und noch vor dem Stich besser entdeckt werden können. Weiters kann man sich mit der Anwendung von Repellentien für Zecken noch unattraktiver machen. Wir beraten Sie gerne, welche Produkte sich für Sie und Ihre Kinder eignen.

Wenn man trotz aller Vorkehrungen trotzdem von einer Zecke gestochen wird, ist es wichtig, diese sofort zu entfernen und die betroffene Stelle zu desinfizieren. Zur Entfernung geeignete Instrumente sorgen dafür, dass die ganze Zecke entfernt werden kann - so können Entzündungen vermieden werden. Wichtig ist, die Zecke an den Mundwerkzeugen direkt an der Haut zu fassen und den Körper nicht zu zerdrücken. Dann kann man die Zecke langsam herausziehen. Dabei die Zecke zu drehen oder vorher Öl aufzutragen, in dem Glauben die Zecke so besser entfernen zu können, ist hingegen tunlichst zu vermeiden. Falls kein entsprechendes Instrument zur Verfügung steht, kann man im Notfall auch den Fingernagel zu Hilfe nehmen.

Zecke auf Haut

Nach dem Stich sollte man die Stelle im Auge behalten, um die sogenannte Wanderröte rechtzeitig zu erkennen. Sie wird auch Erythema migrans genannt und ist eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle, die nach außen wandert. Leider tritt nicht in allen Fällen dieses charakteristische Merkmal der Borreliose auf. Achten Sie deshalb auch auf Schwellungen der Gelenke und Beschwerden, die das Nervensystem betreffen. Aber auch Symptome eines grippalen Infektes können Borrelien als Ursache haben. Eine ärztliche Abklärung ist dringend nötig. Ärzte können Antibiotika verordnen, mit welcher die Erkrankung meist gut behandelt werden kann. Andere Menschen kann man zum Glück weder mit Borrelien noch mit dem FSME-Virus anstecken.

Auch wenn nicht jede Zecke Borrelien oder den FSME-Virus in sich trägt, sei abschließend zu sagen, dass man auf jeden Fall versuchen sollte, sich gut vor Zeckenstichen und den möglichen Folgeerkrankungen zu schützen. Die Gesundheit ist schließlich unser wertvollstes Gut.

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